Spiel mit Licht und Schatten
Unter diesem Motto ist eine Ausstellung der Damastwebergilde im Palais Rastede zu besichtigen.
Alte Damastgewebe gibt es in Museen als Tischwäsche reichlich zu bestaunen. Nur wenige wissen, dass es heute immer noch oder wieder Weber gibt, die diese aufwändige Technik nicht nur erhalten, sondern weiter entwickeln. In Holland und Schweden wird noch sehr viel Damast gewebt. So ist es selbstverständlich, dass in beiden Ländern Gilden entstanden sind, die offen sind für aktive Damastweber auch aus anderen Ländern. In beiden Gruppen gibt es neben Rundbriefen auch regelmäßigen Treffen und Angebote zur Weiterbildung.
Für den internationalen Austausch entstand das lnternationale-Damastweber-Netzwerk, welches der Schweizer Arzt Maurice Piot ins Leben rief. Hier erhält jedes Mitglied einen regelmäßigen Rundschreiben, indem er nicht nur Tipps erhält, sondern sich selbst mit Beiträgen beteiligen kann und soll. So entsteht eine lebendige Szene.
Die Idee zur Ausstellung Licht und Schatten entstand auf einer Reise, die die Damastwebergilde anlässlich ihres 25-jährigen Jubiläum unternahm. Die lntention war ein breites Spektrum von Möglichkeiten des Damastwebens zu zeigen, um andere Weberinnen zu animieren, sich ebenfalls damit zu beschäftigen. Die komplexen Webstühle sind nicht nur eine Herausforderung, sondern bieten vielfältige Gestaltungsmöglichkeiten.
Gezeigt werden in der Ausstellung Gewebe von 14 Weberinnen, die sowohl handwerklich als auch gestalterisch auf einem hohen Niveau arbeiten. Es wurde mit Musterschäften gewebt oder aber mit dem Harnisch gearbeitet. Außerdem werden modernere Varianten präsentiert wie Schattendamast und CrimpCloth-Damast. Eine weitere Besonderheit sind sicherlich die Gewebe, die auf dem TC2 entstanden sind. Das ist ein computergesteuerter Webstuhl und somit wird ein Bogen gespannt von Tradition bis zur Moderne. Der moderne Damastweber kann selbst entscheiden, ob er klassisch mit dem Papiermuster oder aber Computer basiert arbeitet.
Um möglichst viele Weberinnen zu erreichen, wurde eine Wanderausstellung konzipiert. Einigermaßen schwierig war es, genügend Ausstellungsmöglichkeiten in Europa zu finden. So war der Start Anfang Juli 2018 in einer alten Kirche bei Leuwarden der diesjährigen europäischen Kulturhauptstadt ein gelungener Auftakt. Nach einem Halt in der Schweiz ging es weiter nach Rastede in Niedersachsen und anschließend wird die Ausstellung in Pärnu in Estland gezeigt. Weitere geplante Stationen sind in den skandinavischen Länder und ein Abschluss im Museum für Textil in Neumünster in Schleswig-Holstein Anfang 2020.
Die Ausstellung wird am 20. Januar 2019 um 11.15 eröffnet im Palais Rastede. Es gibt neben der eigentlichen Ausstellung die Möglichkeit zu bekannt gegebenen Terminen einen Damastwebstuhl in Aktion zu sehen.
Hier sind ein paar weitere Impressionen, die allerdings keinen Ausstellungsbesuch ersetzen.